Schmucktypen von Kopf bis Fuß
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Basiswissen - 2016. 11. 02.

Schmucktypen von Kopf bis Fuß

Teil 1

Die wichtigsten Schmuckarten sind folgende: Kopfschmuck, Halsschmuck, Brustschmuck, Armschmuck, Fußschmuck und Accessoires. Diese wollen wir nun im Einzelnen betrachten.

1. Kopfschmuck

Krone (Tiara und Diadem) und Ohrringe (Kreole, Dormeuse und Poissarde).

  • Die Tiara ist ein Kronentyp. Die Form ist immer ein Dreieck, das sich über der Stirn erhebt. Traditionell entspricht sie der königlichen Krone. Heutzutage ist sie ein Schmuckstück, das aus einem juwelenbesetztem Dreizack auf einem steifen Stirnband besteht. Obwohl epochenbedingt auch andere Tiaras existierten, kann man sagen, dass die Tiara nie die Stirn bedeckt.
  • Ein Diadem ist ursprünglich eine steife „Stirnbinde“, die zum Zusammenhalten der Haare diente. (Heute kennen wir zu diesem Zweck den Haarreif, der jedoch senkrecht auf den Kopf gesteckt wird.) Später wurde die Binde aus Metall angefertigt. Diademe bestehen somit meistens aus einem durchgehenden, breiten Reif.
  • Eine Tiara und ein Diadem werden immer parallel zur Erde aufgesetzt. Heute trägt man Tiaras vor allem am königlichen Hof als Bestandteil der Grande Parure oder als exklusives Accessoire aus Strass- und Glassteinen (Simili) zu festlichen Anlässen wie Bällen oder Hochzeiten.
  • Eine Art des historischen Diadems ist die sogenannte Ferronnière, nach einem Porträtgemälde von Leonardo da Vinci „La Belle Ferronnière“ benannt. Dieser Kopfschmuck ist ein vorne mit Juwelen besetztes, schmales Stirnband. 

Kreativ gestaltetes Outfit: Ein elastisches Paillettendiadem mit Glitzertop im Flair der 1920-er Jahre.

Tiaras heute: kreative Glasperlen-Tiara.

Das Vorbild : La Ferronnière von da Vinci und steifes Band aus Kunstperlen. Beachten Sie: Diese Art von Tiaras wird in die Stirn gezogen.

  • Haarkamm und Haarnadel (Pin). Als lange Haare unabdingbares Element der weiblichen Schönheit waren, wurden zu deren Bändigung Haarkämme und Haarnadeln verwendet. Sie waren vor allem im 19. Jahrhundert äußerst beliebt. Diese Utensilien avancierten zum Bestandteil der Schmuckparure und wurden selbstverstädlich aus kostbarsten Materialen hergestellt. Unten links sehen Sie eine Parure aus dem Jahr 1850 des Juweliers Cartier. Die Pins, die kunstvoll verteilt in den Dutt gesteckt wurden, bekamen Aufmerksamkeit durch das wohl berühmteste Gemälde von Königin Elisabeth (Sisi), auf dem sie von F.X.Winterhalter mit diamantbesetzten Sternenpins abgebildet ist (Bild daneben). Pins sind heute vor allem für festliche Anlässe wie Bälle und Hochzeiten in Gebrauch. Haarkämme wurden – da sie nicht stabil genug sind – nach und nach von Haarspangen mit verschiedenen sicheren Verschlüssen verdrängt. Bild rechts: Strasskamm als Hochzeitsaccessoire, heute.

Strass-Nadel

Was ist ein Accessoire? Es ist ein französisches Lehnwort und geht auf das lateinischen Verb accessus („hinzugekommen“) zurück. Die wörtliche Übersetzung lautet Zubehör.

Zu den Accessoires, die auf dem Kopf getragen werden, gehören auch Hüte. Hutpins wurden in erster Linie im 19. Jahrhundert getragen, um die Hüte auf dem Kopf, sprich im Dutt zu befestigen. Heute haben Hutnadeln (Aigrette) höchstens eine Zierfunktion.

  • Ein Ohrring ist ein am oder im Ohr getragenes Schmuckstück. Es wird entweder durch ein Loch im Ohrläppchen oder mit einem Clip am Ohrläppchen bzw. an der Ohrmuschel befestigt. Ohrringe sind häufig aus Metall gefertigt, aber auch andere harte Materialien eignen sich dazu. Anhand der Fixierung unterscheiden wir Stecker und Clips, anhand der Form Kreolen und andere Ohrringe, die das Läppchen weniger oder mehr bedecken. Die auffälligste Form ist das große Gehänge, die sogenannte Poissarde viel wie „frecher Stil“ bedeutet. Oft werden sie auch „Luster“ genannt, weil sie aus vielen kleinen Teilen gefertigt werden, die in Kaskadenform hängen wie ein Kronleuchter.
  • Kreolen– auch Sklavenohrring genannt – sind Ringe, die durch das Ohrloch gesteckt werden und verschlossen werden können. Oft sind sie natürlich gar keine runden Ringe, sondern viereckig oder mit draufgesteckten Schmuckteilen verziert.
  • Ein Ohrhänger ist ein an einem zierlichen Bügel befestigter Schmuck, der durch das Ohrloch gesteckt wird und frei darunter hängt. Natürlich können Hänger auch aus Ketten bestehen oder mit einem feinen Metallfaden gehalten werden. Je nach Mode gibt es kürzere Hänger oder auch längere, die bis zu den Schultern reichen.
  • Ohrstecker werden durch das Ohrloch gesteckt und hinter dem Ohr mit einem Stift gehalten. Stecker, die so klein sind, dass sie auch beim Schlafen nicht stören, heißen „Dormeuse“. Es gibt darüber hinaus auch Ohrschmuck, der mit einem Stift ähnlich dem Ohrstecker, aber in der Ohrmuschel befestigt wird, und auch solchen, der wie Clipse auf die Muschel aufgesteckt wird. Da sich Ohrringe stets nahe am Gesicht befinden, sind sie ein Eyecatcher und können den Stil des ganzen Outfits bestimmen.

Statement Ohrring: kobaltblaue Poissarde.

Kreole in Silber.

Perlenstecker.

Klasssiche, tropfenförmige Ohrringe.

Riesige „Luster“ für Festanlässe.

Die Vorteile von Ohrclipsen sind, dass man sich kein Ohrloch stechen muss. Sie sind dekorativ und können farblich auf das Outfit abgestimmt werden.

2. Halsschmuck

  • Halskette oder Collier (fr. col=Hals): Halsketten sind von ihrem Ursprung her betrachtet Artikel, die als Schmuck geeignet sind und aus Gliedern bestehen. Sie waren von jeher handgefertigte, aufwendig gearbeitete Produkte des Goldschmied-Handwerks. Später, ab Mitte des 19. Jahrhunderts, erschienen maschinell gefertigte (gezogene) Ketten, im 20. Jahrhundert wurden sie industriell angefertigt und sind bis heute gleichzeitig Bestandteile des hochwertigen Schmuckrepertoires wie auch der modischen Bijouterie. Halsbänder bleiben beim Tragen annähernd rund und sehen kompakt aus, wogegen Halsketten lose fallen.
  • Der Begriff Halsband wird auch synonym für Halskette verwendet, wenn das Band mit Schmucksteinen besetzt ist. Ein besonders prachtvoll gearbeitetes Halsband ist das Collier. Es besteht meistens aus Edelsteinen und einem Edelmetall-Kettengitter. Aus den antiken Kulturen übernahmen wir wie ein modernes Sternum (Brustschmuck) aussehende megagroße Colliers. Es gibt neben metallenen Ketten auch Schnüre, auf die Steine aufgereiht sind, sowie textile oder lederne Halsbänder oder welche aus Plastik.

Großzügig gearbeitetes Strass-Collier

Klassi(zisti)sch: Glasmedaillon umrandet mit Strass.

 Stylischer Anhänger in Blumenform..

Mehrfach gedrehte Jett-Kette.

  • Auf der Kette oder einer Schnur kann ein größerer Schmuckanhänger platziert sein. Eine beliebte Variante von  Halsbändern ist das Kropfband (fr. torque). Es ist ziemlich steif und ähnelt einem Reif. Der Choker (engl. to choke = würgen) ist ein Band, das eine Länge von etwa 36 bis 40 Zentimeter hat und eng anliegt. In früheren Zeiten war es aus einer einreihigen Perlenkette gearbeitet, vorne oft mit einem großen Schmuckstein. Lange Ketten können mehrfach um den Hals geschlungen werden und so zum Choker werden. Heutzutage sind Choker aus dehnbaren Materialen sehr in Mode. Viele Choker sind auf einem Gummiband aneinandergereihte Perlen, oft mit aufgehängten Motiven.

Moderne Choker.  

Lange Ketten sind sehr dekorativ.

Die längeren Ketten werden nach ihrer Länge kategorisiert. Das französische Wort „en sautoir“ (sprich: an sotoahr), das bei traditionellen Schmuckketten verwendet wird, bezeichnet immer eine lose auf die Brust fallende Kettenform. Das sogenannte Collier Matinée (Vormittagskette) ist halblang (etwa 55 cm) und gilt als halb-formelles Collier. Die Prinzesscolliers sind etwas kürzer (46 cm), aber kompakter in ihrer Form. Die prachtvollste Art der langen Ketten ist das Collier Opéra mit einer Länge von 70 bis 90 cm. Der Stil wurde zum Beispiel von Coco Chanel in den 1930-er Jahren favorisiert. Das lange Collier Rope (Seilkette) ist mindestens 90 cm lang.

Charivari Kette

Darüber hinaus gibt es weitere speziell benannte Ketten. Zu ihnen zählt die Schieberkette (eng. Sliderchain), bei welcher die Länge mit einem versetzbaren Teil geändert werden kann. Diese Kette hat zwei lose Enden, an denen Quasten oder Edelsteine hängen. Auf der Abbildung: Uhrenträgerin. Die Schlangenkette hat eine glatte Oberfläche, so dass man die Gliederung nicht erkennt, und besteht aus beweglichen Schuppen. Das Charivari (gesprochen „Schariwari“) ist eine massiv silberne Kette, an der kleine Motiv-Anhänger – heute sagen wir Charms dazu – oder Münzen angebracht sind. Spezielle Ketten sind außerdem Gebetsketten (z.B. Rosenkranz) und Kollane, welche prunkvolle Ordensketten sind. Heute sind sie Staatsoberhäuptern oder Ordenssouveränen vorbehalten.

3. Schmuck am Brustkorb

  • Brosche: Dieses Schmuckstück ist praktisch eine Vorstecknadel; ein Brustschmuck und fester Bestandteil der Parure. Sie leitet sich aus der Fibel ab, einer Art verzierter Gewandnadel, die an der Kleidung mithilfe einer Sicherheitsnadel angebracht wird. Seit dem 19. Jahrhundert dienen Broschen in erster Linie als Zierde, weniger als Schließen. Broschen haben eine Vielzahl von Formen und sind Schmuckstücke, denen oft auch eine symbolische, glücksbringende Bedeutung anhaftet. Die meisten Broschen verdecken die Nadel. Es gibt jedoch auch solche, die die filigrane Nadel zum Bestandteil der Brosche machen. Außerdem gibt es viele Broschen, die mit Charms und Textilien kombiniert sind. Die Form der Brosche variierte von Jahrhundert zu Jahrhundert und hatte vielfältige Motive, von Flora über Fauna bis hin zu stilisierten Formen. Broschen mit Charmsanhängern nennt man Sévigné. Eine spezielle Form der Brosche bilden Liebes-Souvenirs, Gedenkbroschen und Klubwappen.

Moderne Statement-Broschen.

Statement-Hochzeitsbroschen für Herren.

  • Fibel oder Agraffe: Eine Fibel ist eine Schließe, eine metallene, robuste Gewandnadel. Nadel und Bügel sind durch eine federnde Spirale verbunden. Fibeln wurden meist benutzt, um Kleider, Umhänge und Mäntel zusammenzuhalten und kamen erst mit der Anwendung des Knopfes aus der Mode. Agraffen sind meist in geometrischer Form gestaltet und schlichter.
  • Pectoral (Megacollier) wird auf dem Brustkorb getragen und hat eine große Fläche. Viele Pectorals sehen sogar wie Schmuckkragen aus. Ähnlich dem mittelalterlichen Sternum erreicht es die Größe eines Plastrons (Schalkrawatte). Traditionell wird es aus Edelmetall mit eingesetzten Steinen gefertigt, kann aber auch aus Stoff oder anderen Materialen bestehen.
  • Gürtel: Gürtel dienen dazu, die Oberbekleidung in der Taille zu modellieren und zusammenzuhalten. Als Gürtel eignen sich Riemen, die mit einer Schnalle zusammengehalten werden, aber auch Ketten.

Eine Châtelaine war eine Gürtelkette der Frau vor der Zeit der Börsen und Taschen. Es ließen sich daran kleine Dinge und Spielereien aufbewahren, die man  unbedingt bei sich tragen wollte: Uhren, Nähutensilien, kostbare, gefasste Bildchen und anderes. Kettengürtel gehören seitdem zu den modischen Accessoirs. Von Coco Chanel einst propagiert, tragen wir sie auch heute gerne. Gürtelschnallen zählen zu jenen Kleinigkeiten, die durchaus sehr teuer sein können, da sie, abhängig von den gefassten Steinen, ein Statussymbol für Edeldamen darstellen.

Châtelaine

  • Knöpfe: Auch Knöpfe und Zierknöpfe können aus Edelsteinen hergestellt werden. Ebenso gut können sie aus dem Bijouterieladen stammen. In jedem Falle sind sie als Accessoire keinesfalls unwichtig, da sie das Outfit heben oder auch abstufen können.

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